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TUM300

Methotrexat


Themengebiet(e)

Zytostatika, Antiphlogistika

Wirkstoffgruppe(n)

Synthetische DMARDs, Folsäure-Analoga

Weitere Vertreter:

Pralatrexat


Wirkmechanismus

Hochdosis: Hemmung der Dihydrofolat-Reduktase (DHFR) und der Thymidylatsynthase ⇒ Störung der Synthese von Purinen (DNA-/RNA-Synthese) und dTMP (Desoxythymidylat) 

Niedrigdosis: Hemmung der AICAR-Transformylase ⇒  antiinflammatorisch wirksames Adenosin ­steigt an ⇒ antiphlogistisch ­


Pharmakokinetik

  • Hydrophil

  • Wirkeintritt nach 1-2 Monaten (als sDMARD)

  • intrazelluläre Konjugation an Glutamat (Polyglutamat-MTX)

  • vorwiegend unveränderte renale Elimination


Indikationen

Zytostatisch

  • Hämatologische (u. a. ALL, NHL) und solide (u. a. Mamma-CA, Osteosarkom) Neoplasien

Immunsupressiv (niedrigere Dosierung)

  • Rheumatoide Arthritis, Morbus Crohn, schwere Formen der Psoriasis 


Nebenwirkungen

Typische Zytostatika-Nebenwirkungen:

  • Knochenmarksdepression (hierdurch u.a. Immunsuppression)

  • Gastrointestinalstörungen (z.B. Erbrechen, Diarrhö)

  • Fertilitätsstörungen

  • Alopezie

Typische NW der disease-modifying antirheumatic drugs (DMARDs), u.a.:

  • Erhöhte Infektanfälligkeit, schwerwiegende Infektionen 

  • Grippeähnliche Symptome

  • Reaktionen an der Einstichstelle bei subkutaner Applikation 

Zusätzlich:

  • Hepatotoxizität

  • Nephrotoxizität

  • Schleimhautläsionen (u.a. Mukositis)


Kontraindikationen

  • Schwangerschaft (Neuralrohrdefekte)

  • Schwere Nierenfunktionsstörungen (GFR < 30 mL/min)

  • Schwere, akute Infektionen (CAVE: Tuberkulose)

  • CAVE bei Pleuraerguss/Aszites: Anreicherung in flüssigkeitsgefüllten Räumen, dadurch erhöhte Toxizität 


Besonderheiten

  • Bei MTX-Hochdosistherapie wird  Folinsäure (Leucovorin ®, synthetisches Tetrahydrofolsäure-Derivat) prophylaktisch verabreicht, um schwere NW zu reduzieren. Die Leucovorin-Gabe erfolgt nach MTX-Gabe. MTX hat eine deutlich höhere Affinität zur DHF-Reduktase, wodurch auch eine hohe Gabe die Effekte des MTX nicht vollständig umkehren können.

  • Harnalkalisierung bei Hochdosis-Therapie, da MTX bei niedrigem pH in der Niere ausfallen kann

  • Ausschluss latenter Tuberkulose-Infektion

  • Keine Kombination mit Lebendimpfstoffen


Handelsname

Generika


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