Hydrocortison
Themengebiet(e)
Wirkmechanismus
Bindung an Glukokortikoid- und Mineralokortikoidrezeptor, die als Transkriptionsfaktoren wirken ⇒ Rezeptor-Hormon-Komplex beeinflusst die Genexpression (Wirkungseintritt in Stunden bis Tagen). Zusätzlich auch nicht genomische Wirkungen (innerhalb Minuten, Mechanismus ungeklärt, postulierte Membranstabilisierung v.a. der Mastzellen).
Wirkung: antiinflammatorisch, immunsuppressiv, Aldosteron-ähnliche Wirkungen
Pharmakokinetik
Rasche Resorption nach oraler Aufnahme, gute orale Bioverfügbarkeit
Hydrocortison (Cortisol) ist der aktive Metabolit von Cortison
Indikationen
Substitutionstherapie bei Mangel an endogenem Cortisol (Morbus Addison, adrenogenitales Syndrom)
Topische Anwendung bei entzündlichen oder allergischen Erkrankungen in der Derma-/Opthalmologie
Nebenwirkungen
Lokale Anwendung:
Atrophie von Haut und Kornea bei längerdauernder Anwendung
Steroidakne
Systemische Anwendung: Iatrogenes Cushing-Syndrom bei Überschreiten der Cushing-Schwelle (7.5 mg Prednisolon-Äquivalent/d)
Immunsuppressive Wirkung
Diabetogene Wirkung
Hyperlipidämie/ Umverteilung von Fettgewebe (Stammfettsucht)
erhöhtes Osteoporose-Risiko
Wundheilungsstörungen
Ulzera/gastrointestinale Blutungen (besonders in Kombination mit NSAID)
Wachstumsretardierung bei Kindern
zentralnervöse Nebenwirkungen u.a. Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen
Glaukom
Mineralokortikoide Wirkung mit Natrium-/Wasserretention (Ödeme, Hypertonie) und Hypokaliämie
Kontraindikationen
Magen-Darm-Ulcus
Systemische Mykosen
Besonderheiten
Glukokortikoide Potenz: 1, mineralokortikoide Potenz: 1
Keine gleichzeitige Impfung mit Lebendvakzinen.
Situative Dosisanpassung bei erhöhtem Bedarf (z.B. Infekt)
Bei vitalen Indikationen gibt es typischerweise keine absoluten Kontraindikationen.
Handelsname
Generika
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