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TUM300

Ethanol


Themengebiet(e)

Suchtmittel / Gifte

Wirkstoffgruppe(n)

Alkohole

Wirkmechanismus

Führt zu einem Ungleichgewicht von exzitatorischen und inhibitorischen Impulsen im ZNS (u.a. Stimulation von GABA-Rezeptoren)

Symptomatik:

  • in niedrigen Dosen Euphorie, Enthemmung; bei höheren Dosen zunehmende Dämpfung bis Bewusstlosigkeit

  • motorische Störungen (v.a. cerebellär): Ataxie, Dysarthrie (Lallen), Apraxie, verlängerte Reaktionszeit

  • Vorübergehende Vasodilatation, danach (u.a. durch verminderte Freisetzung von Antidiuretischem Hormon) arterielle Vasokonstriktion und Hypertonie


Pharmakokinetik

  • hepatischer Abbau: NAD-abhängige Oxidation durch die Alkoholdehydrogenase zu Acetaldehyd, dann weiter zur Essigsäure

  • lineare Elimination (⇒ nicht proportional zur Konzentration): zwischen 0,07 bis 0,15 Promille pro Stunde

  • Energiequelle: 1 g Ethanol liefert 7,1 Kcal


Nebenwirkungen

mögliche Folgen des chronischen Alkoholabusus:

  • Leberzirrhose

  • Pankreatitis

  • ZNS: Wernicke-Enzephalopathie, Polyneuropathie (Thiamin-Mangel), Delirium tremens

  • Kanzerogenität: Karzinome im Mund, Larynx, Pharynx und Ösophagus


Besonderheiten

Therapie:

  • Überwachung/Stabilisierung der Vitalparameter

  • Elektrolytgabe

  • ggf. Aspirationsschutz

  • ggf. Hämodialyse

Ethanol eignet sich zwar als Antidot bei Methanolintoxikation, jedoch ist hier Fomepizol Mittel der Wahl. 


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